AutoCAD
Menüanpassungen |
Tipps für die Konfiguration von
AutoCAD(R) |
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Eine sehr positive Eigenschaft von AutoCAD ist die Möglichkeit, daß
man auch die Oberfläche seinen Vorstellungen entsprechen zuschneidert.
Man kann Menüs verändern, Befehle hinzufügen mit AutoLisp
und seit Version 13 auch Werkzeugkästen
anpassen.
Die Anpassung erfordert einiges an Handarbeit, entschädigt aber
für das individuelle und hoffentlich auch funktionelle Layout der
Benutzeroberfläche. Nach wenigen Minuten hat man das erste Erfolgserlebnis.
Innerhalb der Menüanpassungen kann man nahezu jedes Element, das für
die Eingabe vorgesehen ist, anpassen. Angefangen von den Bedeutungen der
Mausknöpfe über Tastenbelegungen bei Digitalisierlupen, Toolbars
(Werkzeugkästen) bis zum Bildschirmmenü.
Auch bei Version 2000 ist immer noch etwas Arbeit für die AutoCAD-Programmierer
übrig geblieben (siehe Hinweis).
Ich
hatte ja schon gehofft, aber leider ...
Wie erstellt oder ändert man in AutoCAD die Menüs:
Man benötigt auf jeden Fall einen guten Editor, der auch mit großen
Dateien umgehen kann. Mein persönlicher Favorit ist immer noch Ultraedit.
Dann sollte man auch über die Menü-Dateien Bescheid wissen und
über die Syntax der Menübefehle. Das findet man alles recht gut
dokumentiert in der AutoCAD-Online-Hilfe (bis Version 14 auch im Handbuch
für Benutzeranpassungen). Die wichtigen Dateien für eigene Änderungen
tragen die Erweiterungen mnu und mnl. In der
mnu-Datei werden die Menüpunkte und dazugehörigen Befehle eingetragen,
in der mnl-Datei befinden sich Lisp-Befehle. Die mnl-Datei ist aber nicht
unbedingt erforderlich.
Wurde bei den ersten AutoCAD-Versionen noch die ganze Menüdatei
kopiert und diese dann abgeändert, empfehle ich seit Version 14 die
Verwendung von Menügruppen. Dabei werden Menüerweiterungen
in einzelnen Dateien gespeichert. Diese kann man dann bei Bedarf hinzuladen.
Die Vorteile bei der Verwendung der Menüguppen: Individuelle Anpassungen
der Werkzeugkästen gehen nicht verloren, da die Dateien einzeln kompiliert
werden.
Einzige Änderung, um die man im Standardmenu (i.d.R. die acad.mnu)
nicht umhin kommt: Man muß dort einen Einstiegspunkt für die
Bildschirmmenüs einfügen. Dieser lädt die eigenen Menüs
bzw. schaltet sie um oder ein. Nachdem man die mnu-Datei editiert und gespeichert
hat, muß diese noch kompiliert und geladen werden. Dies erfolgt durch
den Befehl menü (menu engl.). Als Dateityp muß
noch .mnu gewählt werden. Dann erscheint ein Warnhinweis bzgl der
Werkzeugkästen - wie andernorts schon angesprochen. Anschließend
sind die Änderungen wirksam.
Bei Menügruppen, die in eigenen Dateien vorliegen, muß dies
ebenso erfolgen. Hier empfiehlt sich ein kleines Lisp-Programm, das bestimmte
Menüs nacheinander lädt, dadurch kompiliert und anschließend
alle Teile zusammenfügt.
Für den weiteren Betrieb sind nur die Dateien mit den Endungen
mns, mnc und mnl von Bedeutung. Die mnu-Datei braucht man allenfalls noch
um Änderungen und Erweiterungen vorzunehmen. Man sollte sie auf keinen
Fall entfernen, weil spätere AutoCAD-Versionen mit Sicherheit ein
neues Kompilieren erfordern werden.
Noch einmal zusammengefaßt:
name.mnu |
Ascii-Datei, die Definition der Menüpunkte enthält. Darunter
fallen Bildschirmmenüs, Tablettmenüs, Toolbars, Pulldown-Menüs,
Buttonbelegung bei Mäusen und Digitalisierlupen. |
name.mnl |
Ascii-Datei, enthält Lisp-Befehle zu dem Menü. Im Gegensatz
zu einer 'normalen' Lisp-Datei wird sie automatisch zusammen mit dem Menü
geladen. |
name.mns |
Ascii-Datei, enthält das Bildschirmmenü. Wird automatisch
durch AutoCAD beim Kompilieren erstellt. Ich habe noch nicht versucht,
ob hier Änderungen sinnvoll sind. |
name.mnc |
Binär-Datei, enthält das kompilierte Menü. |
name.mnr |
Binär-Datei, enthält die Icons zu den Werkzeugkästen
(Toolbars). |
Beispiel für eine Menüanpassung
Als Beispiel werden die zum Download bereitstehenden Hilfslinien verwendet.
Die Lisp-Programme und Menübefehle befinden sich in den Dateien kim.mnl
und kim.mnu. Zur Installation und Inbetriebnahme braucht man die mnu-Datei
jedoch nicht - hier reicht das hinzukopieren der mnl-, mnc- und mns-Dateien.
Die mnu-Datei ist nur als Anschauungsbeispiel bzw. für spätere
Modifikationen in dem Paket mit enthalten.
Wenn Sie die kim.mnu-Datei betrachten, sieht diese zu Beginn folgendermaßen
aus:
***MENUGROUP=KIMMENU
***SCREEN
**KIM 2
[KIM1]^C^Ckim1
[KIM2]^C^Ckim2
... |
Zu Beginn die Definition des Namens der Menügruppe,
dann der Start für das Bildschirm-Menü.
**Kim ist der Name des eigentlichen Menüs, die zwei dahinter bedeutet,
dass erst ab der 3. Zeile begonnen wird.
Dann folgen die Befehle, wobei das was später engezeigt wird in
eckigen Klammern steht. Dann folgen empfohlenermaßen zwei ^C^C, die
einen Abbruch des aktuell laufenden Befehls bewirken - wenn keiner läuft,
ist es auch nicht schlimm, und dann der Befehl.
Da in diesem Beispiel die Lisp-Befehle wie normale Befehlszeileneingaben
verwendet werden können (defun C:Kim1 ...), stehen diese ohne Klammern
da. |
Weiter unten folgen dann die Toolbar-Definitionen:
***TOOLBARS
**TB_KIM
ID_KIMTOOLBAR [_Toolbar("Kim-Hilfslinien", _Floating, _Show, 100,
130, 1)]
ID_KIM1 [_Button("Kim1 - Tooltiptext", klein.bmp, gross.bmp)]^C^Ckim1
...
Wie bei Screen wird der Bereich der Toolbars mit ***TOOLBARS
begonnen. Wichtig ist dann die nach dem Namen (**TB_KIM) folgende
Zeile, die die Titelzeile in dem Fenster anzeigt. Man kann den Toolbar
unterschiedlich initialisieren (hier sichtbar, frei auf dem Bildschirm
- also nicht angedockt).
Danach folgen die einzelnen Buttons (oder Flyouts).
Die Namen der Bitmap-Dateien wurden hier nur zur Verdeutlichung mit
klein.bmp und gross.bmp bezeichnet.
Je nach Modus ist der Toolbar sichtbar geschaltet und steht sofort zur
Verfügung. Beim Bildschirmmenü muß man noch einen Einstiegpunkt
wählen. Am sinnvollsten erscheint ebenfalls eine Erweiterung des Bildschirmmenüs
in der verwendeten Standard-Menü-Datei. Man sucht in in dieser Datei
(i.d.R. acad.mnu) nach dem Text ***Screen und dem dann folgenden
Hauptmenü. Dort trägt man dann den Aufruf für das eigene
Bildschirmmenü ein.
[- KIM - ]$S=KIMMENU.KIM
Wichtig: Die Menügruppe (hier KIMMENU) nicht vergessen! Die wird
mit einem Punkt vom eigentlichen Namen des Menüs abgetrennt.
Dann kompiliert man beide Menüs, indem man sie einlädt (Dateityp
.mnu einstellen), kompiliert und anschließend lädt. Die Menügruppe
KIMMENU muß dann noch mit dem Befehl menülad
(engl. menuload) hinzugeladen werden.
Den Schritt, den Befehl in das Standardmenu mit aufzunehmen, sollte
man frühzeitig nach der Installation durchführen, da die individuell
eingerichteten Werkzeugkästen dabei verloren gehen. (Dies 'sehr zur
Freude einzelner Mitarbeiter!' ;-) )
Anmerkung: Die geladenen Menügruppen bleiben auch
nach dem Beenden von AutoCAD erhalten. Lädt man dagegen ein anderes
Menü, müssen sie immer wieder nachgeladen werden. Eine Kopplung,
die bewirkt dass mit einem bestimmten Menü die damit verknüpften
Menügruppen automatisch nachgeladen werden, muß man selber programmieren.
Falls Sie Fragen zu einzelnen Punkten haben: mail an af-lengefeld@t-online.de
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